Laut einer Statistik des Robert-Koch-Institutes sind etwa 20 % der deutschen Frauen und 22 % der deutschen Männer fettleibig. Dabei spielt das Alter eine große Rolle, so leiden bei den über 70-jährigen Deutschen knapp ein Drittel der Männer und über 40 % der Frauen an Übergewicht.
Aber nicht nur das Alter, sondern auch die gesellschaftliche Stellung hängt mit der Gewichtszunahme zusammen. Sozial schwächer gestellte Personen wiegen meist mehr als Personen mit höherem Bildungsgrad und besserer beruflicher Stellung.
Was verursacht Übergewicht
Für eine Gewichtszunahme können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. In erster Linie erfolgt eine Gewichtszunahme durch ungesunde Ernährung und geringe körperliche Aktivität. Sobald wir mehr Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen, nehmen wir zu.
Durch die Lebensmittelwerbung werden wir angehalten ungesunde, fettreiche und zuckerhaltige Nahrung zu kaufen. Und aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung sind wir nicht mehr gezwungen das Haus zu verlassen und uns viel zu bewegen. Die Folge ist Übergewicht.
Gefährliches Fett – darum kann Übergewicht zu Krebs führen
Die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung mit Millionen von Menschen haben den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs aufgezeigt. Das Risiko an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Gewicht. So verursacht nicht erst starkes Übergewicht Krebs, sondern es reichen bereits 5 zusätzliche BMI-Punkte um die Gefahr für eine Krebserkrankung zu erhöhen.
Doch Fett ist nicht immer schädlich, es hat wichtige Funktionen im Körper. Es dient vor allem als Energiespeicher und sendet Signale an den Körper, die Zellen dazu bringen, sich zu teilen – wir wachsen. Ist jedoch zu viel Fett vorhanden, können die Signale zur Teilung schwere Schäden im Körper verursachen.
Bei zu viel Körperfett steigt der Insulinspiegel und andere Wachstumsfaktoren, was die Zellen dazu bringen kann, sich öfter zu teilen. Dies kann letztendlich zu der Entwicklung von Krebszellen führen.
Steigt die Anzahl der Fettzellen im Körper, wandern spezielle Immunzellen in den Bereich des Körpers wo das Fett sitzt um tote und sterbende Fettzellen zu entfernen. Dies kann zu Entzündungen führen, woraufhin sich die Zellen schneller teilen. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, kann es das Krebsrisiko erhöhen.
Nach der Menopause kann das von Fettzellen produzierte Östrogen dazu führen, dass sich die Zellen in Brust und Gebärmutter schneller teilen, was das Risiko von Zellveränderungen und Krebs erhöht.
Die 5 häufigsten Krebsarten, die durch Fettleibigkeit begünstigt werden
Manche Krebsarten treten bei Menschen mit starkem Übergewicht häufiger auf als bei Menschen mit einem normalen Körpergewicht.
In einer Studie der IARC (International Agency for Research on Cancer), eine Einrichtung der WHO (Weltgesundheitsorganisation), wurde der Zusammenhang von einem erhöhten BMI (Body Mass Index) und der Entstehung von Krebsfällen untersucht. Die WHO geht davon aus, dass etwa 40 % bestimmter Krebserkrankungen auf Fettleibigkeit zurückzuführen sind.
In der Studie der IARC wurden neben dem Körpergewicht auch weitere Faktoren, wie etwa das Geschlecht, das Alter, der Alkoholkonsum und die Rauchgewohnheiten miteinbezogen. Dabei fanden die Forscher heraus, dass folgende Krebsarten in vielen Fällen durch Übergewicht verursacht oder zumindest begünstigt werden können.
- Darmkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Nierenkrebs
- Gebärmutterkrebs
- Brustkrebs
Analysen von Langzeitstudien haben ergeben, dass eine ungesunde Lebensweise die Entstehung von z. B. Darmkrebs um 33 % und von Harnblasenkrebs um 10 % nachweislich begünstigt.
Fazit
Übergewicht kann neben Herzproblemen Fettleber, Diabetes und Bluthochdruck auch zur Entstehung von bösartigen Tumoren führen.
Wer an Übergewicht leidet, muss nicht zwangsläufig auch an Krebs erkranken. Doch wenn eine Person einen erhöhten BMI hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Krebs erkrankt, höher als bei normalgewichtigen Personen.
Durch eine gesunde Lebensweise und normales Gewicht können viele Krebserkrankungen verhindert werden.
Tipp:
Ältere Personen oder Personen mit schweren Erkrankungen, wie etwa Krebs, die ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können, gelten als pflegebedürftig. In diesem Fall stehen ihnen verschiedene Leistungen der Pflegekasse zu. Mit dem kostenlosen Pflegegradrechner können Betroffene eine erste Einschätzung über ihre Pflegebedürftigkeit gewinnen.
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