Immer mehr Menschen sind beruflich und privat sehr eingespannt – manch einer kommt vor Stress kaum mehr in den Schlaf. Wo soll neben einem Vollzeitjob, Nebentätigkeiten, einem Familienleben noch Platz für gesunde Ernährung und Sport sein?
Inhaltsverzeichnis
Wie du dies alles unter einen Hut bekommst, möchte ich dir anhand eines einfachen Grundprinzips aufzeigen. Es wird dir dabei helfen, deine Arbeitsaufgaben effektiver zu erledigen und mehr Zeit für deine Gesundheit zu haben.
Das “Eat that frog Prinzip” ist ein beliebtes Konzept, was schon Mark Twain beherzigt und in seine Morgenroutine integriert hat.
Nach ein paar weiteren einleitenden Worten, werde ich dir dieses Prinzip erläutern.
Ablenkung lauert überall
Viele von uns unterliegen dem Phänomen, vorstehende Aufgaben zu lange aufzuschieben. Die To-do Liste wird immer länger, so lange bis der Druck am größten ist, weil nur noch wenig Zeit zur Verfügung steht. Immer häufiger fallen die Worte Aufschieberits oder Prokrastination – eine Arbeitsstörung gekennzeichnet durch unnötiges Vertagen von Aufgaben. In Zeiten von Social Media und co. ist dies natürlich eine präsente Thematik.
Während meines Studiums war das sozusagen meine Hauptstrategie. Hausarbeiten und Prüfungsvorbereitungen habe ich immer frühestens drei Tage vorher begonnen. Ich muss sagen, dass das auch immer prima funktioniert hat. Wenn ich gefragt wurde, warum ich das denn so handhabe, war meine Antwort „Ich brauche den Druck“ – das kommt dir sicher bekannt vor. Nicht unbedingt einer der förderlichsten Glaubenssätze, wenn man die Produktivität steigern möchte.
Das Aufschieben hat den Nachteil, dass wir wichtige Themen, wie Sport und Ernährung, ebenfalls vernachlässigen und uns in Lethargie verlieren.
Unerledigtes als Ressourcenfresser
Doch das Negative daran ist, dass der Rucksack, den wir mit uns tragen durch das Aufschieben von Arbeitsaufgaben immer schwerer wird.
Ich hatte oft das gesamte Semester wenig zu tun und Zeit für zwei Nebenjobs. Aber im Hinterkopf hatte ich immer die bevorstehenden schweren Aufgaben – sie fressen ständig Ressourcen und verhindern, dass wir unsere Arbeitsaufgaben erledigen und Zeit für das Wesentliche haben.
Stell dir vor du lässt im Hintergrund deines PC’s ein grafisch hochauflösendes Spiel laufen. Es frisst so viel Arbeitsspeicher, dass du nebenbei keinen Film auf demselben PC schauen könntest. Er würde unscharf werden und ins Stocken kommen. Obwohl das Spiel nur im Hintergrund läuft und es gar nicht benutzt wird, schränkt es die Leistung deines PC’s ein. Und genauso spiegelt sich diese Problematik in deinem Gehirn wider.
Du kannst zwar dennoch andere Aufgaben ausführen, aber der Arbeitsspeicher ist begrenzt, da du die Aufgabe, die du vor dir herschiebst, im Hinterkopf als Ressourcenfresser hast.
Im Studium, im Beruf wie im Privatleben sind wir zahlreichen Ablenkungen ausgesetzt: Kollegen, Telefonate und vor allem Social Media und unser Handy. So kommt es, dass wir den Blick für das Wesentliche verlieren und die Prioritäten nach hinten verschieben.
Und genau hier setzen Produktivitäts-Prinzipien an. Wenn wir es endlich schaffen, die Ressourcenfresser in unserem Kopf zu besiegen, dann sind wir über den Tag viel freier im Denken und können uns Themen wie Gesundheit und Freizeit widmen.
Mehr erreichen mit dem Eat that Frog Prinzip
Eat that Frog ist eine Metapher bzw. eine Methode um Produktivität steigern zu können. Schon Mark Twain nutzte dieses effektive Prinzip um sich selbst zu Höchstleistungen zu motivieren. Das Prinzip lässt sich am besten in eine Morgenroutine integrieren.
Um die Methode zu beschreiben möchte ich gern Mark Twain zitieren:
„[…] if the first thing you do each morning is to eat a live frog, you can go through the day with the satisfaction of knowing that that is probably the worst thing that is going to happen to you all day long.” – Mark Twain
Sinngemäß bedeutet dies, wenn du jeden Morgen zuerst mit der Aufgabe beginnst, die für dich am schwierigsten zu bewältigen ist („einen Frosch essen“), dann kannst du mit der Einstellung durch den Tag gehen, dass du von da an jeder Aufgabe des Tages gewachsen bist. Das können einerseits berufliche Herausforderungen sein, aber auch private Herausforderungen, wie eben Sport und gesunde Ernährung.
Einen kurzen und präzisen Überblick zu dem Eat that Frog-Prinzip findest du in diesem Video:
https://youtu.be/qh7EY3geI0M
Eat that Frog – als Bestandteil der Morgenroutine
Das Leben beginnt jeden Morgen neu – Joel Olsteen
Als Bestandteil der Morgenroutine sollten wir zuerst „den Frosch essen.“
Also die Aufgabe, die für uns am glitschigsten ist – die am meisten vor uns herspringt.
Genau dann haben wir die Chance den Ballast langfristig zu minimieren, den wir durch unseren Tag tragen.
Wir sind alle mit Stolz erfüllt, wenn wir große Hürden genommen haben. Es versetzt uns in einen Rausch voller Glücksgefühle und gibt uns den nötigen Motivationsschub und das Selbstvertrauen weiter zu machen und die nächsten Aufgaben zu bewältigen, die uns dann viel leichter von der Hand gehen – ein wahrer Booster wenn du deine Produktivität steigern willst.
Jetzt stell dir einmal vor, wie dein Tag aussehen würde, wenn du jeden Morgen mit diesem Gefühl in den Tag starten könntest. Morgens können wir hohe Konzentration aufbringen und haben eine unbändige Willenskraft. (Morgenmuffel können übrigens auch später starten). Diese Energie können wir gut nutzen um die schwierigste Aufgabe anzugehen. Und nach dem beschrieben Prinzip entsteht daraus noch mehr Energie.
Klar – du wirst wahrscheinlich nicht alles an einem Morgen erledigen, aber wenn du dir dieses Prinzip zur Gewohnheit machst, dann kommst du dem Ziel immer näher und kannst jeden Morgen einen Schritt darauf zugehen und stolz darauf sein.
Welche Aufgaben das sind, ist dir überlassen. Du kannst an deiner Steuererklärung arbeiten, du kannst Sport machen, du kannst eine neue Fähigkeit erlernen oder gesundes Essen für den Tag vorbereiten.
Hauptsache du tust etwas, was dir immer im Hinterkopf schwebt und dir sonst keine Ruhe lassen würde.
Fazit: Jeder hat seinen Frosch
Eine Zeit lang war für mich das Meditation lernen der Frosch. Ich wollte es erlernen, habe es aber schon mindestens ein Jahr vor mir hergeschoben. Unregelmäßig habe ich mich zu Techniken belesen und war entschlossen endlich loszulegen. Einige Nachmittage saß ich da und meditierte. Doch irgendwie habe ich diesen Frosch nie zu greifen bekommen. Ich hatte immer eine Ausrede oder eine neue Kleinigkeit, die mich von meinem Ziel abhielt – der Frosch ist mir immer aus den Händen gerutscht.
Erst als ich die Meditation in meine Morgenroutine integriert habe, machte ich Fortschritte. Anfangs wollte ich auch hier nach Ausreden suchen. Ich könnte das Frühstück mehr ausdehnen, die Sitzposition ist unbequem, ich verliere mich in Gedanken…
Der Frosch hat sozusagen einfach nicht geschmeckt. Aber ich hatte mir dieses feste Zeitfenster gesetzt – Ausreden waren tabu. So war ich jedes Mal stolz darauf, diese Aufgabe gemeistert zu haben. Die Glücksgefühle und Verbesserung meiner Fähigkeit zu meditieren, war ein guter Start in den Tag und verhalf mir, meine Produktivität steigern zu können.
Mittlerweile fühlt es sich gar nicht mehr wie ein Frosch an. Die Aufgabe ist zur Gewohnheit geworden und ich habe sie fest in meinen Morgen integriert. Die Erledigung frisst keine Ressourcen mehr – genau das ist die Stärke solcher Prinzipien.
Dann ist es Zeit sich neue Aufgaben zu suchen – Frösche gibt es schließlich zahlreiche.
Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, dann kann ich Dir das Buch „Eat that frog (GABAL Business)“ von Brian Tracy empfehlen.
Über den Autor
Martin Krowicki ist studierter Sportwissenschaftler und arbeitet als Gesundheitscoach für Unternehmen. Er will sein Umfeld dazu motivieren, mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Deshalb schreibt er unter anderem auf Projekt-Early-Bird.de und SchnellEinfachGesund.de über die Einfachheit eines gesunden Lebensstils. Weitere Artikel von ihm findest Du im Magazin Metal Health Rx und auf myProtein.
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